Spenden und Spendenhöhe
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Spenden
Es ist zu einen Reizthema geworden. Neben den einkommensabhängigen Kirchensteuern und den kircheneigenen Stiftungen wird den Gläubigen in den Messen und Gottesdiensten auch noch ein sogenannter Klingelbeutel unter die Nase gehalten, in den sie bitte eine Kleinigkeit hineinlegen (ohne sich etwas zu wechseln!). Dieses mehrfache „Abkassieren“ stößt manchem sauer auf. Das ungefähr so als ob man beim Tanken Steuern für den Bau von Autobahnen bezahlen muss und dann für die Nutzung noch einmal Maut bezahlen müsste, für eine Leistung, die man doch eigentlich schon einmal bezahlt hat.
Ganz so polemisch sollte man diesen Vorgang allerdings nicht betrachten. Es eine Tradition aus der Urkirche, das Gläubige in den Gottesdienste für einen guten Zweck sammeln. Mit vielen kleinen Beträgen konnte man so schnell größere Beträge zusammentragen und wirklich etwas bewegen. Zur Zeit der Urkirche waren dies beispielsweise verwitwete Frauen mit Kindern, denen die Gläubigen nachts heimlich Geld unter der Türe hindurch schoben, um ihnen zu helfen. Später wurde damit auch die Struktur der Kirche aufgebaut: Kirchengebäude, Pfarrhaus, Krankenhaus, Bibliothek, Schule. Die Kirche nahm schon im Mittelalter zahlreiche gemeinnützige Aufgaben war. Der große Schnitt kam für die Deutschen mit Napoleon, der das Vermögen der Kirche einzog und diese dafür mit einer regelmäßigen Zahlung entschädigte, aus der unsere heutige Kirchensteuer gewachsen ist. Von diesem Geld nimmt die Kirche weiterhin gemeinnützige Aufgaben war. Diese bestehen zu einem sehr großen Teil aus Dienstleistungen, wie etwa einem Kindergarten, Seelsorge, die Gottesdienste, aber natürlich auch Versorgungsleistungen für Arme. Insbesondere Flüchtlinge (auch anderer Glaubensrichtungen) werden von der Kirche unterstützt.
Spendenhöhe
Es gibt keine Definition, wieviel man spenden soll. Natürlich gilt: Jeder so viel, wie er kann; aber sie wollen es wahrscheinlich auch nicht übertreiben. Aber um ihnen eine Richtung zu geben: Bei Familien, die nahe am Existenzminimum stehen reichen sicherlich ein paar Cents oder wenige Euro. Haben Sie einen festen Job sollten Sie zumindest als Brautpaar schon einmal fünf bis zehn Euro pro Person spenden. Wenn sie bereits zur Mittelschicht zählen würde ich mindestens fünfzig Euro für jeden Partner empfehlen. Verdienen Sie mehr dürfen Sie auch gerne mehrere hundert Euro in das Körbchen legen. Seien Sie im Zweifel lieber nicht zu knauserig. Es könnte auch einen schlechten Eindruck bei Ihrer gerade angeheirateten Familie hinterlassen.
Spendenzweck
Wenn Sie der Kirche das Geld nicht für ihre täglichen Aufgaben überlassen möchten können Sie auch einen Verwendungszweck für ihre Spenden (auch die Ihrer Gäste) angeben. Sprechen Sie dies einfach mit dem Pfarrer beim Traugespräch ab. Wenn Sie nach geeigneten Spendenzwecken suchen können Sie aus dem umfangreichen Angebot der Kirche wählen. Auch Aktivitäten im Ausland können Sie unterstützen.
Ich möchte Ihnen jedoch davon abraten. Nicht selten gibt es Vorlieben für bestimmt Projekte (beispielsweise der Kindergarten), die dann mehr Geld gespendet bekommen, als andere Projekte, für die dann Geld fehlt. Nicht weil es nicht genug Geld gibt, sondern weil ein bestimmter Verwendungszweck angegeben wurde. Auch wenn Sie beispielsweise für Katastrophenhilfe spenden möchten sollten Sie keinen Verwendungszweck angeben. Gelder, die dann nicht mehr benötigt werden können dann auch für andere Projekte verwendet werden.